Google-Consent Mode V2

News 06.03.2024 - News & Einblicke

kein Werbetreibender kommt mehr ohne aus!

Seit dem 6. März ist Schluss mit dem Cookie-Chaos. Neue Datenschutzrichtlinien für den europäischen Wirtschaftsraum machen es ab diesem Stichtag dingfest: große Werbeplattformen wie Meta oder Google sind ab dann verantwortlich, die Zustimmung von Nutzern einzuholen, damit entsprechende, personalisierte Werbung ausgespielt werden darf.

 

Und daher kommts: Werbetreibende bei Google müssen den Consent Mode V2 verwenden – so weiß die Werbeplattform eben, ob ein User seiner Nachverfolgung zugestimmt hat – oder eben nicht. Dann passt Google die Tags entsprechend an.

 

Consent Mode gibts schon seit Jahren, sagt ihr jetzt? Das stimmt. In unserem Artikel könnt ihr nachlesen, was in der Version V2 jetzt anders ist und ob ihr die Basic oder die Advanced Variante braucht. Und besonders für Kampagnenmanager zeigen wir nochmal auf, welche Marketing-Funktionen ohne die Implementierung verloren gehen würden, denn Consent Mode ist eben noch mehr als Datenschutz: It’s also about Conversion Modelling. 😊

Vorteile Consent Mode in Kürze

Ab 6.März 2024 werden ohne Google Consent Mode grundlegende Funktionen wie die Nutzung von Remarketing-Listen für Google Ads und der Import bzw. die Befüllung mit Nutzern von Google Analytics 4.0-Audiences nicht mehr möglich sein. Dies bedeutet, dass ohne den Consent Mode Zielgruppen, die solche Nutzer enthalten, nicht mehr aktualisiert werden und nach maximal zwei Monaten unbrauchbar werden.

 

Erforderlich für Conversion Tracking: Google hat angekündigt, dass ab Ende 2024 kein Conversion Tracking ohne den Google Consent Mode möglich sein wird. Da das Conversion Tracking ein wesentlicher Bestandteil der Google Ads-Strategie ist, wird die Weitergabe der Consent-Entscheidung an Google obligatorisch.

Basic oder Advanced?

Generell wird bei der Implementierung des Consent Modes zwischen zwei Varianten unterschieden:

 

Advanced Consent Mode: Das ist die Empfehlung seitens Google, um von allen Vorteilen des Consent-Modes bei der Datenerhebung zu profitieren. Es erlaubt das Sammeln von Daten ("pings") auch von Nutzern, die keine Zustimmung erteilt haben. Advanced Consent Mode ist also eine Implementierung, bei der Daten sowohl bei Zustimmung als auch bei Ablehnung der Zustimmung von den Nutzern gesammelt werden.

 

Basic Consent Mode: Bei dieser Implementierung wird der Consent Mode aktiviert, aber Google Tags werden blockiert und sammeln keine Daten, bis eine Zustimmung vom Nutzer erteilt wird. Hierbei werden Daten nur gesammelt, wenn der Nutzer seine Zustimmung gibt. Es erfordert manuelle Anpassungen, um Tags zu blockieren, bis die Zustimmung erteilt ist, da es keinen automatischen "Basic Consent Mode" Schalter gibt.

 

Auswirkungen auf die Datenmodellierung: Die Entscheidung zwischen Advanced und Basic Consent Mode hat Auswirkungen auf die Qualität der Datenmodellierung. Advanced Consent Mode sammelt mehr Daten, indem auch von Nutzern, die keine Zustimmung erteilt haben, Daten gesammelt werden, was potenziell wertvolle modellierte Daten liefert. Die Frage ist, wie viel Wert man auf diese modellierten Daten legt und ob es das Sammeln von Daten von Nutzern, die keine Zustimmung erteilt haben, rechtfertigt.

Consent Mode V2 –  Praxistipps

Tipp 1

Um eine Übersicht für die Einwilligungseinstellungen Ihrer Tags zu erhalten bietet der Google Tag Manager als neue Funktion die Einwilligungsübersicht. Diese wird aktiviert, indem Du in Deinem Tag-Manager Arbeitsbereich auf den Reiter „Verwaltung“ wechselst. Unter „Containereinstellungen“ findet sich nun die Option „Einwilligungsübersicht aktivieren“. Nach der erfolgreichen Aktivierung findest Du im Bereich „Tags“ in Deinem Container ein neues Symbol, das einem Schild ähnelt.

Abbildung 1: Tag-Übersicht // www.tagmanager.google.com

Dort gelangst Du zur Einwilligungsüberischt, welche Einwilligungen für die jeweiligen Tags benötigt werden und ggf. zusätzlich konfiguriert wurden.

Abbildung 2: Einwilligungsübersicht // www.tagmanager.google.com

Tipp 2

Um beim Testen des Trackings im Debug-Mode des Tag Managers jederzeit im Blick zu behalten, welche Consent-Variablen zum aktuellen Zeitpunkt gesetzt sind, bietet Google im Reiter „Consent“ eine Übersicht über den Satus aller gesetzter Consent-Variablen.

 

Abbildung 3: Consent-Übersicht im Debug-Modus /// www.tagassistant.googlecom

Tipp 3

In der GA4-Oberfläche kann ausgewählt werden, wie bei der Verwendung des Consent Mode den Nutzern einzelne Ereignisse zugeordnet werden sollen. Zur entsprechenden Option gelangst Du im Bereich „Verwaltung“ unter „Identität für die Berichterstellung“. Dabei hast Du die Möglichkeit zwischen „Beobachtet“ und „Zusammengeführt“ zu wählen. Entscheidest Du Dich für die Option „Beaobachtet“ so werden Nutzer auf Basis der User-ID und der Geräte-ID identifiziert. Bei der Option „Zusammengeführt“ werden zusätzlich Modellierungen auf Basis des Nutzerverhaltens herangezogen, wenn keine User-ID oder Geräte-ID verfügbar ist. Diese Option entfaltet ihre Vorteile jedoch nur bei der Nutzung des Consent Mode Advanced.

Abbildung 4: CIdentität für die Berichterstellung // analytics.google.com

Der Wechsel der beiden Optionen kann sinnvoll sein, wenn Du die Auswirkungen der Datenmodellierung auf Deine Berichte überprüfen möchtest oder für bestimmte Analysen nur die tatsächlich beobachteten Daten herangezogen werden sollen.

Und nun?

Die Nutzung des Consent Mode V2 wird wohl für die meisten Werbebetreibenden unumgänglich sein, wenn man den vollen Umfang von Google Ads weiterhin nutzen möchten. Spätestens ab Ende 2024 führt mit dem sonstigen Wegfall des Conversion-Trackings ohnehin kein Weg mehr an der Implementierung von Google Ads vorbei. Jedoch sollte die Entscheidung, ob der Consent Mode als Basic oder Advanced Variante eingebunden wird, wohl überlegt und eng mit den eigenen Datenschutzbeauftragten abgestimmt werden.

Fragen

Wendet Euch gerne an unsere Autoren Martina Bräu martina.braeu@netzeffekt.de oder Patrick Eggmeier patrick.eggmeier@netzeffekt.de, sie freuen sich auf Euch!

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